Tango-Congo – Kubanischer Rhythmus
Tango-Congo basiert auf Rhythmen, die über afrikanische Sklaven aus den vielen Bantu-Volksgruppen und -Stämmen nach Kuba kamen. In der Bantu-Sprache ist „Tango“ ein geschlossener Ort, in dem getanzt wird und andere Zusammenkünfte statt finden.
Wie bei allen kubanischen Genre inspirierte die Musik der Sklaven die meist weißen Komponisten aus Kubas Mittel- und Oberschicht und verschmolz diese mit europäischen Genres zu neuen Musikstilen. Afrikanische Einflüsse auf die kubanische Kultur waren damals wie heute omnipräsent. In der Santería (Hauptreligion Kubas) und in der aufrokubanischen Rumba sind sie offensichtlich, in Rhythmen wie Tango-Kongo oder Habanera subtiler.
Einer der bekanntesten Tango-Congo ist „Ay, Mama Inez“ vom kubanischen Pianisten Eliseo Grenet Sanchez (1893-1950). Zum ersten Mal wurde „Ay, Mama Inez“ 1927 im Teatro Regina bei der Uraufführung von „La Niña Rita“ (1927) gespielt. Das Stück wurde ein Hit und ist bis heute ein Klassiker auf kubanischen Hochzeiten.
Siboney – Tango Congo von Ernesto Lecuona y Casado
Siboney ist ein kubanischer Tango Congo von Ernesto Lecuona y Casado aus dem Jahr 1929. Siboney ist ein Dorf in der Nähe von Santiago de Cuba. Der Ort ist nach dem indigenen Volk benannt, welches Columbus bei seiner Entdeckung Kubas vorfand. Die Ciboney (Siboney) siedelten im Westen Kubas und in Haiti. Der Name hat in der arawakischen Sprache der indigenen Nachbarn die Bedeutung „Steinleute“.
Ernesto Lecuona komponierte das Lied auf einer längeren Europa-Reise und drückte damit sein Heimweh nach Kuba aus. Siboney ist bis heute sehr populär. Nicht nur in Kuba. Interpretiert von unseren Musikern Edisney Portales, Lazara Lopez, Yuleski Gonzales, Yulie Velasquez, Reiner Ceruto, Julio Sanchez und Branko Arnsek.